Beinahe-Katastrophe: Airbus A350 und Boeing 767 entgehen Zusammenstoß in letzter Sekunde
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Erneut steht die Sicherheit moderner Verkehrsflugzeuge im Fokus: Zwei Maschinen konnten einem dramatischen Zusammenstoß nur dank der modernen Warnsysteme im Cockpit rechtzeitig entkommen. Der Vorfall ereignete sich bereits am 6. Juli 2025 über Südsibirien, wurde aber erst kürzlich öffentlich bekannt und verdeutlicht die zentrale Bedeutung technischer Schutzmechanismen und harmonierter Abläufe im globalen Luftverkehr.

📰 In unseren Newsmeldungen vom 11.07.2025 zum Thema "Air-India-Absturz: Ermittler fokussieren Cockpit – Verdacht auf menschliches Versagen oder Sabotage" sowie vom 14.07.2025 zum Thema "Air-India-Absturz: Details und neue Erkenntnisse aus den Ermittlungen im Überblick" berichten wir zu den jüngsten Erkenntnissen des tragischen Air-India-Absturzes, in dem auch eine Boeing Maschine in eine - leider nicht nur "Beinahe"- Katastrophe verwickelt war.
Es ist erneut ein Boeing-Flieger, doch diesmal ist dieser knapp einer Katastrophe entgangen. Am 6. Juli 2025 befanden sich ein Airbus A350 der Air China auf dem Flug von Shanghai nach Mailand und eine Boeing 767 der SF Airlines auf einem Frachterflug von Budapest nach Ezhou im dicht beflogenen Luftraum über Südsibirien. Nach offiziellen Angaben der Luftfahrtbehörden kreuzten sich dort die Flugrouten der beiden Maschinen in einer kritischen Situation. Beide Flugzeuge befanden sich jeweils im Sink- beziehungsweise Steigflug und näherten sich gefährlich auf wenige hundert Meter an. Erst durch das automatische Kollisionswarnsystem (TCAS) wurden die Cockpits rechtzeitig alarmiert. Die Besatzungen reagierten umgehend und leiteten koordinierte Ausweichmanöver ein, wodurch der Abstand zwischen den Maschinen vergrößert und eine Katastrophe verhindert wurde.
Der Vorfall erinnert an ähnliche Beinahe-Zusammenstöße der Vergangenheit und unterstreicht, wie entscheidend Redundanzen und Technik im komplexen Zusammenspiel von Mensch und Maschine sind.
Warum wurde der Vorfall erst mit jetzt bekannt?
Solche Zwischenfälle werden häufig nicht sofort der Öffentlichkeit gemeldet, da zunächst umfangreiche interne Abläufe durchlaufen werden. Nach dem Ereignis wie am 6. Juli sind die Fluggesellschaften und Piloten verpflichtet, den Vorfall an die zuständigen Luftfahrtbehörden zu melden, die dann Flugdaten und Sprachaufzeichnungen sichern und auswerten. Für eine sorgfältige und abgestimmte Untersuchung arbeiten oft mehrere nationale Behörden zusammen, insbesondere bei grenzüberschreitenden Vorfällen wie hier über Südsibirien. Erst wenn die Faktenlage geklärt und eine offizielle Stellungnahme vorbereitet ist, erfolgt die öffentliche Bekanntgabe – was in diesem Fall zu einer Verzögerung von etwa zehn Tagen führte.
Offizielle Reaktionen und erste Analysen
- Luftfahrtbehörden: Die US-amerikanische FAA und die europäische EASA haben gemeinsam mit den chinesischen und russischen Behörden umfassende Ermittlungen eingeleitet. Die Flugdaten und das Cockpit-Voice-Recorder-Material wurden sichergestellt und werden derzeit ausgewertet.
- Airlines: Air China und SF Airlines betonten das professionelle Verhalten ihrer Crews und unterstützen die Untersuchungen.
- Boeing und Airbus: Beide Hersteller unterstreichen die wichtige Rolle der Kollisionsvermeidungssysteme und die Notwendigkeit ständiger Crew-Schulungen.
Technik: Das Kollisionswarnsystem TCAS
Das Traffic Collision Avoidance System TCAS überwacht den Luftraum und gibt Piloten bei kritischer Annäherung klare Anweisungen zur Höhenänderung („Climb!“ oder „Descend!“), die vorrangig umzusetzen sind.
Dieses System hat zahlreiche potenzielle Kollisionen verhindert und gilt als unverzichtbare Sicherheitskomponente im modernen Luftverkehr.
Warum kommt es zu gefährlichen Annäherungen?
Typische Ursachen sind menschliche Fehler, Missverständnisse in der Kommunikation zwischen Fluglotsen und Cockpits, technische Defekte oder Abweichungen von zugewiesenen Flugrouten. Die Verdichtung des Flugverkehrs, insbesondere über stark frequentierten internationalen Übergangsachsen wie dem transsibirischen Luftraum, erfordert höchste Präzision in der Koordination.
Sicherheitslehren aus dem aktuellen Vorfall
Der Vorfall zeigt erneut, wie wichtig die Kombination aus moderner Technik und professionellem Verhalten der Crews ist, um die extrem hohe Sicherheit im Luftverkehr zu gewährleisten. Die laufenden Ermittlungen zielen darauf ab, mögliche Schwachstellen in Abläufen oder Technik zu identifizieren und Empfehlungen zur weiteren Verbesserung auszusprechen. Trotz des ernsten Zwischenfalls konnten dank moderner Sicherheitssysteme Schlimmeres verhindert werden. Internationale Vorgaben durch die ICAO und nationale Behörden sorgen für kontinuierliche Optimierung der Sicherheitsstandards – Beinahe-Zusammenstöße wie dieser werden systematisch analysiert, um die ohnehin hohe Flugsicherheit noch weiter zu erhöhen.