Wer schon einmal durch eine lange Warteschlange an der Sicherheitskontrolle fast den Flug verpasst hat, kennt den Frust: Es entsteht enormer Zeitdruck und die Ungewissheit, ob man es noch rechtzeitig zum Boarding schafft. In manchen Fällen führen überfüllte Sicherheitskontrollen zu deutlichen Flugverspätungen oder gar zu einem verpassten Anschlussflug. In diesem Zusammenhang rücken sogenannte Fast Lanes am Flughafen in den Fokus. Die separaten Spuren ermöglichen schnelleren Zugang zur Sicherheitskontrolle. Die Tatsache, dass sich Reisende gegen Entgelt "an der Schlange vorbeikaufen", wirft Fragen nach Fairness und Rechtmäßigkeit auf.
Rechtsanwalt Carl Christian MüllerVertragsanwalt der SOS-Flugverspätung ist Rechtsexperte für Reiserecht
Fast Lane, slow plane?
"Ein schneller Weg durch die Sicherheitskontrolle, doch im Nachgang lange Wartezeit auf Ihren Flug. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Ob und in welcher Höhe bei der Verspätung Ihres Fluges eine Entschädigung in Frage kommt, können Sie bei SOS Flugverspätung sofort und kostenlos herausfinden: Einfach in 2 Minuten Ihre Flugdaten eingeben, den Rest übernehmen wir."
Fast Lanes sind spezielle Kontrollspuren an Flughäfen, die Passagierten einen beschleunigten Zugang zur Sicherheitskontrolle ermöglichen. Sie werden meist separat ausgeschildert und sind in der Regel nur bestimmten Gruppen vorbehalten, etwa Vielfliegern, Passagieren mit Business- oder First-Class-Tickets oder Reisenden, die gegen Entgelt Zugang erworben haben. Ziel der Fast Lanes ist es, Wartezeiten zu verkürzen und den Kontrollprozess effizienter zu gestalten, ohne dabei die Sicherheitsstandards zu senken.
Welche Vorteile bieten Fast Lanes?
Der größte Vorteil, den Fast Lanes mit sich bringen, ist die Zeitersparnis durch verkürzte Wartezeiten. Mit Fast Lane Zugang kommt man in der Regel deutlich schneller durch die Kontrolle, oft in 5-15 Minuten, während man etwa 45-60 Minuten für die Schlange an einer regulären Sicherheitskontrolle einplanen sollte. Vor allem bei knappem Zeitpuffer lohnt sich also eine Fast Lane. Empfohlen wird es auch im Zusammenhang mit Anschlussflügen für eine höhere Planbarkeit der Umstiegszeit.
Von Fast Lanes profitieren aber nicht nur Reisende, die Zugang dazu haben, sondern indirekt auch alle weiteren Reisenden, die noch die Sicherheitskontrollen passieren müssen. Fast Lanes entlasten das Gesamtsystem der Sicherheitskontrolle. Denn wer über die Fast Lane abgefertigt wird, steht nicht in der regulären Schlange, was dort automatisch den Andrang reduziert. Je mehr Passagiere auf alternative Spuren ausweichen, desto kürzer werden die Wartezeiten für alle.
Zudem können Flughäfen und Sicherheitsdienste durch Fast Lanes besser steuern, wie sie ihr Personal am besten einsetzen. Wenn sich Passagierströme entzerren, wird der Betrieb effizienter.
Kurz gesagt: Fast Lanes reduzieren Spitzenlasten im System und tragen zur Stabilisierung des gesamten Ablaufs bei auch für alle, die sie nicht nutzen.
👉 Tipps und Informationen zur richtigen Ankunftszeit am Flughafen finden Sie übrigens hier.
Wie funktionieren Fast Lanes?
Typische Merkmale und Funktionsweise:
Separater Zugang: Fast Lanes sind als eigenständige Spur oder Kontrolllinie eingerichtet und meist deutlich ausgeschildert.
Zugang nur mit Berechtigung: Die Nutzung ist bestimmten Passagiergruppen vorbehalten. Dies sind meist Business- und First-Class-Reisende, Vielflieger mit Status oder Inhaber bestimmter Kreditkarten.
Optionale Buchung: Viele Flughäfen ermöglichen auch regulären Economy-Passagieren den Zugang zur Fast Lane gegen eine Gebühr, online buchbar, per App oder am Schalter.
Digitale Zutrittssysteme: Der Zugang erfolgt häufig digital, z. B. über einen QR-Code auf dem Smartphone oder einem entsprechenden Vermerk auf der Bordkarte.
Schnelle Abfertigung: Fast-Lane-Nutzer passieren die Sicherheitskontrolle meist deutlich schneller, da das Passagieraufkommen geringer und der Ablauf optimiert ist.
Teilweise gesondertes Personal: An einigen Flughäfen wird die Fast Lane durch eigenes Personal betreut, das ausschließlich für diese Spur zuständig ist.
Sicherheit trotz Fast Lane: Was bleibt gleich?
Fast Lanes gehen nicht auf die Kosten der Sicherheit, denn es gelten dort exakt dieselben Sicherheitsstandards wie bei regulären Sicherheitskontrollen. Die Kontrollen werden nicht weniger gründlich oder nachlässig durchgeführt. Der Ablauf ist identisch, lediglich die Organisation ist effizienter.
Was gleich bleibt:
Gleiche Prüfgeräte: Die Gepäckscanner, Körperscanner und anderen Kontrollinstrumente sind technisch identisch mit denen in der regulären Spur.
Gleiche Vorschriften: Flüssigkeitsgrenzen, Elektronikvorgaben (z. B. zur Powerbank-Mitnahme oder dem Transport von Rasierern) und alle anderen Sicherheitsregeln gelten auch in der Fast Lane uneingeschränkt.
Gleiches Sicherheitspersonal: Die Kontrollen werden von denselben Behörden oder Dienstleistern durchgeführt unabhängig davon, ob ein Passagier Fast Lane nutzt oder nicht.
Gleich hohe Sorgfaltspflicht: Jedes Gepäckstück und jede Person wird individuell geprüft.
Hat jeder Flughafen eine Fast Lane?
Nein, das Angebot ist unterschiedlich. Große Drehkreuze haben meistens eine Fast Lane, kleinere Regionalflughäfen oft nicht. Außerdem gibt es Flughäfen, bei denen das Fast-Lane-Angebot auf bestimmte Airlines, Buchungsklassen oder Statuskunden beschränkt ist. An einigen Standorten kann auch wer Economy fliegt, gegen Gebühr Zugang erhalten über den Online Check-In oder spezielle Buchungsportale. Die Preise liegen hier meist zwischen 6 und 12 EUR.
Im Folgenden eine Auswahl der wichtigsten Flughäfen Deutschlands mit Fast Lane:
Nein. Fast Lanes sind ein internationales Angebot, das an Flughäfen rund um den Globus verbreitet ist. Vor allem an größeren internationalen Flughäfen sind spezielle Spuren zur beschleunigten Sicherheitskontrolle seit Jahren üblich unter Bezeichnungen wie:
Fast Track (z. B. Großbritannien, USA, Australien)
Accès No. 1 (z. B. Paris-Charles de Gaulle)
Privium (Amsterdam Schiphol (AMS))
Priority Lane oder Express Lane (diverse internationale Flughäfen)
VIP Security Lane (z. B. im arabischen Raum oder Asien)
Fast Lanes als Beschleunigungskorruption?
Fast Lanes sind nicht unumstritten. Dass für den beschleunigten Ablauf eine Gebühr verlangt wird, sorgt regelmäßig für Kritik, etwa mit dem Vorwurf, hier werde Sicherheit käuflich gemacht oder ein Zwei-Klassen-System gefördert. Daneben beschäftigte die Bezeichnung "Beschleunigungskorruption" in der Vergangenheit einige Juristen. Sie vertraten die Meinung, dass Flughafenbetreiber, Airlines oder sogar Passagiere sich strafbar machen könnten, sobald für bevorzugten Zugang zur Sicherheitskontrolle gezahlt wird. Denn es werde eine hoheitliche Leistung erkauft. Bestechung bzw. Bestechlichkeit stehe im Raum, ein schwerwiegender Vorwurf.
Dieser Vorwurf klingt provokant, ist aber rechtlich unhaltbar, denn:
Flughafenbetreiber sind keine Amtsträger. Sie organisieren den Passagierfluss vor der Sicherheitskontrolle, nicht aber die hoheitliche Kontrolle selbst. Dafür ist ausschließlich die Bundespolizei zuständig. Die Trennung ist organisatorisch und rechtlich eindeutig geregelt.
Fast Lanes führen nicht an der Kontrolle vorbei. Jeder Passagier, ob mit oder ohne Fast Lane, wird vollständig kontrolliert. Es geht also lediglich um die Reihenfolge, nicht um den Inhalt oder die Qualität der Kontrolle.
Das Entgeltmodell ist genehmigt. Gebühren für Fast Lanes sind Teil der Entgeltordnungen, die nach § 19b LuftVG von der zuständigen Landesbehörde geprüft und genehmigt werden (auch hinsichtlich Diskriminierungsfreiheit!).
Bei genauer Betrachtung wird demnach deutlich: Derartige Vorwürfe halten einer rechtlichen Prüfung nicht stand. Vielmehr handelt es sich um zulässige Maßnahmen im Rahmen der betrieblichen Organisation von Flughäfen und Airlines, die weder gegen Gesetze verstoßen noch strafrechtlich relevant sind. Fast Lanes stellen ein zulässiges Mittel dar, um Abläufe am Flughafen zu organisieren, nicht zuletzt im Interesse einer effizienteren Passagierabfertigung. Eine Debatte über Beschleunigungskorruption mag als Zeitvertreib in der Warteschlange am Flughafen unterhalten, rechtliche Konsequenzen hat sie nicht.
Trotz Fast Lane den Flug verpasst - welche Rechte habe ich?
Die Nutzung einer Fast Lane ist keine Garantie, rechtzeitig an Bord zu sein. Verspätungen können dennoch entstehen, etwa durch Personalmangel, technische Probleme, ein hohes Passagieraufkommen auch im Fast Lane Bereich oder unvorhergesehene Ereignisse wie zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen.
Ob ein Entschädigungs- oder Erstattungsanspruch bei verpasstem Flug besteht, hängt davon ab, wer die Verspätung zu verschulden hat:
Bei Pauschalreisen könnte unter Umständen eine Haftung entstehen, wenn die Sicherheitskontrolle übermäßig lange dauert, ohne dass Sie selbst zu spät erschienen sind.
Bei Linienflügen (Einzeltickets) ist die Rechtslage schwieriger. Airlines haften in der Regel nicht für Abläufe außerhalb ihres Einflussbereichs, etwas für Wartezeiten an der Sicherheitskontrolle.
Wenn Sie selbst zu spät an der Sicherheitskontrolle erschienen sind, ist es grundsätzlich Ihr eigenes Risiko auch mit Fast Lane.
Rechtsanwalt Carl Christian MüllerVertragsanwalt der SOS-Flugverspätung ist Rechtsexperte für Reiserecht
Fast Lane ja - aber keine Garantie
"Wer trotz bevorzugtem Zugang den Flug verpasst, sollte prüfen, ob Fremdverschulden vorliegt. SOS Flugverspätung unterstützt Sie bei allen Haftungsfragen. Finden Sie selbst kostenlos heraus, ob Sie Anspruch auf Entschädigung haben."
Hier finden Sie weiterführende Seiten zu Ihren Fluggastrechten
Ihr Flug hatte Verspätung, wurde gestrichen oder Sie haben den Anschluss verpasst? Auf den nachfolgend verlinkten Seiten finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Fluggastrechten, Entschädigungen und weiteren Ansprüchen.
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