Fluggastrechte-Portal -
Funktionsweise und Anbieter
- Fluggastrechte einfach online durchsetzen
- Fluggastportal, Schlichtungsstelle oder Anwalt – was passt zu mir?
- Wann sich ein Fluggastportal lohnt – und wann nicht
Flug verspätet oder gestrichen – und Sie wissen nicht, wie Sie Ihre Entschädigung bekommen? In genau solchen Fällen bieten Fluggastrechte-Portale digitale Unterstützung. Sie prüfen Ihre Ansprüche, übernehmen die Kommunikation mit der Airline und sorgen dafür, dass Ihre Rechte durchgesetzt werden.
Doch was genau ist ein Fluggastrechte-Portal, wie funktioniert es, und worin unterscheidet es sich von einem Anwalt oder einer Schlichtungsstelle? In diesem Glossarbeitrag zeigen wir, wie solche Portale arbeiten, welche Vorteile sie bieten – und worauf Sie achten sollten, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.
Ein Fluggastrechte-Portal – auch Fluggastportal genannt – ist eine digitale Plattform, die sich auf die Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen bei Flugverspätungen, Flugausfällen oder Nichtbeförderung spezialisiert hat. Nutzer geben ihre Flugdaten online ein, das Portal prüft automatisiert die Erfolgsaussichten und übernimmt die Kommunikation mit der Fluggesellschaft. Die Vergütung erfolgt in der Regel erfolgsbasiert oder über eine Sofortauszahlung gegen Abtretung der Ansprüche.
Solche Anbieter zählen zur Kategorie der Legal-Tech-Dienstleister, also technologiegestützte Akteure im Rechtsdienstleistungsbereich.
Rechtsanwalt Carl Christian Müller Vertragsanwalt der SOS-Flugverspätung ist Rechtsexperte für Reiserecht
„Fluggastportale können eine sinnvolle Option sein, um Ansprüche zügig und ohne Kostenrisiko geltend zu machen. Bei der Anbieterwahl empfehle ich darauf zu achten, dass nicht nur die Entschädigungspauschale, sondern auch Mehrkosten und Zinsansprüche berücksichtigt werden. Zudem sollten Gerichtsverfahren ohne zusätzliche Erfolgsgebühren geführt werden – denn nur so wird der rechtliche Anspruch vollständig und fair durchgesetzt.
Nachdem Nutzer:innen ihre Flugdaten in ein Fluggastrechte-Portal eingegeben haben, prüft das System automatisch, ob ein Anspruch auf Entschädigung nach der EU-Verordnung Nr. 261/2004 besteht. Dabei greifen viele Portale auf umfangreiche Flugdatenbanken, Wetterdaten und Airline-Statistiken zurück, um Flugunregelmäßigkeiten rechtlich einzuordnen. Die Anbieter gehören zur Kategorie der sogenannten Legal-Tech-Unternehmen: Sie kombinieren juristische Expertise mit automatisierten Prüfprozessen, um große Fallzahlen effizient und rechtssicher abwickeln zu können.
Wichtig: Die Verfahrenskosten (Gerichts- und Anwaltskosten) werden im Klagefall von allen gängigen Portalen übernommen. Unterschiede bestehen aber bei den Gebühren im Erfolgsfall: Während einige Anbieter zusätzliche Kosten bei gerichtlichem Erfolg berechnen, verzichten andere – wie SOS Flugverspätung – vollständig auf solche Aufschläge.
🖐️ Tipp: Achten Sie außerdem darauf, ob das Portal auch Zusatzansprüche wie Hotelkosten, Verpflegung oder gesetzliche Zinsen berücksichtigt. Gerade hier zeigen sich deutliche Unterschiede in der Bearbeitungstiefe und Fairness der Anbieter.
Rechtsanwalt Carl Christian Müller Vertragsanwalt der SOS-Flugverspätung ist Rechtsexperte für Reiserecht
Nicht jedes Fluggastportal arbeitet gleich – besonders wenn es um Zusatzansprüche oder Gebühren im Klagefall geht. Ein transparenter Vergleich hilft, die richtige Entscheidung zu treffen.“ 👉 Zum Anbieter-Vergleich
Nicht alle Fluggastportale arbeiten gleich. Im Wesentlichen haben sich zwei Modelle etabliert, die sich deutlich unterscheiden:
Das hängt von Ihrer Situation ab:
Wer seine Fluggastrechte durchsetzen möchte, hat grundsätzlich mehrere Möglichkeiten:
Sie können direkt bei der Fluggesellschaft eine Entschädigung fordern – per Online-Formular, E-Mail oder Einschreiben. Das ist kostengünstig, aber oft frustrierend: Viele Airlines reagieren verspätet, lehnen berechtigte Ansprüche ab oder verweisen auf angebliche „außergewöhnliche Umstände“.
Ein spezialisierter Anwalt kann Ihre Rechte gezielt und individuell durchsetzen – insbesondere bei komplexen Sachverhalten (z. B. Anschlussflüge, Umbuchungen, hohe Zusatzkosten). Allerdings tragen Sie bei einer Klage das volle Kostenrisiko, wenn der Fall verloren geht. Und: Fachkanzleien für Fluggastrecht sind rar, da es sich oft um wirtschaftlich wenig lukrative Einzelfälle handelt.
Portale kombinieren automatisierte Prüfung mit professioneller Abwicklung. Das Kostenrisiko übernehmen sie in der Regel vollständig – bezahlt wird nur im Erfolgsfall. Allerdings sollten Sie genau hinschauen: Einige Anbieter verlangen im Klagefall zusätzliche Gebühren, die die ursprüngliche Erfolgsprovision deutlich erhöhen können.
Wir verbinden die Vorteile aller drei Lösungen
Fluggastportale machen es durch Standardisierung und Legal-Tech einfacher denn je, Entschädigungen nach Flugverspätungen oder -ausfällen durchzusetzen: schnell, ohne eigenes Kostenrisiko und mit überschaubarem Aufwand. Ob Sie sich für ein Portal entscheiden sollten, hängt allerdings von Ihrer Situation ab: Wer den vollen Anspruch geltend machen will, inklusive Zinsen und Zusatzkosten, sollte auf einen transparenten und juristisch fundierten Anbieter achten.
Für viele Reisende ist ein Fluggastrechte-Portal der passende Weg – vor allem dann, wenn Zeit, Nerven oder juristische Kenntnisse fehlen. Wichtig ist, Angebote zu vergleichen und die Konditionen genau zu prüfen – insbesondere bei Klageverfahren, Provisionshöhe und Zusatzleistungen.
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