Die ICAO (International Civil Aviation Organization) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Montréal, Kanada. Sie wurde 7. Dezember 1944 in Chicago durch das Übereinkommen über die internationale Zivilluftfahrt (Convention on International Civil Aviation), kurz: „Chicagoer Abkommen“ gegründet. Das Abkommen bildet bis heute die rechtliche Grundlage des internationalen zivilen Luftverkehrs.
Weltweite Anerkennung der ICAO
Das Abkommen wurde ursprünglich von 52 Staaten unterzeichnet und ist inzwischen von 193 Ländern ratifiziert worden – das entspricht nahezu allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. Damit zählt das Chicagoer Abkommen zu den am breitesten anerkannten internationalen Verträgen überhaupt.
Besonders bemerkenswert: Auch politisch oder diplomatisch isolierte Staaten wie Nordkorea, Iran oder Syrien haben das Abkommen ratifiziert und sind vollwertige Mitglieder der ICAO. Das zeigt die Bedeutung der Organisation als sicherheits- und verkehrstechnisches Koordinationsorgan, das über geopolitische Spannungen hinweg funktioniert. Kein Mitglied sind nur Liechtenstein und Vatikanstadt. Liechtenstein hat die Schweiz bevollmächtigt, das Abkommen auch im Namen Liechtensteins für das gemeinsame Zollgebiet anzuwenden.
Welche Aufgaben hat die ICAO?
Als völkerrechtlich legitimierte Institution entwickelt die ICAO verbindliche Standards und Empfehlungen (SARPs), die für Sicherheit, Effizienz und Umweltverantwortung im Luftverkehr sorgen sollen.
Die Mitgliedsstaaten verpflichten sich durch das Abkommen zur Zusammenarbeit im Bereich der zivilen Luftfahrt – insbesondere zur Einhaltung, Umsetzung oder zumindest transparenten Abweichung von den sogenannten SARPs (Standards and Recommended Practices), die in den Annexen zum Chicagoer Abkommen niedergelegt sind.
Diese Standards betreffen u. a.:
die Zulassung von Luftfahrzeugen,
das Flugfunkverfahren,
die Navigation,
Sicherheitsvorgaben,
sowie Umweltaspekte wie Emissionen und Lärmgrenzwerte.
Wie ist die ICAO organisiert?
Die ICAO ist gemäß dem Chicagoer Abkommen in drei zentrale Organe gegliedert:
Die Versammlung ist das höchste Gremium. Hier sind alle 193 Mitgliedsstaaten mit jeweils einer Stimme vertreten. Sie tritt alle drei Jahre zusammen und entscheidet u. a. über Satzungsänderungen und die Zusammensetzung des Rates.
Der Rat ist das wichtigste Exekutivorgan. Er besteht aus 36 gewählten Staaten, die global möglichst ausgewogen vertreten sind. Der Rat führt ICAO-Beschlüsse aus, überwacht die Luftfahrtkommission und ist für Änderungen der Anhänge zum Chicagoer Abkommen zuständig.
Die Luftfahrtkommission ist ein beratendes Fachgremium aus 19 Expert:Innen, das technische Empfehlungen erarbeitet wie etwa zu Sicherheitsstandards oder Umweltschutzmaßnahmen.
Die Leitung der Organisation liegt beim Generalsekretär, Juan Carlos Salazar aus Kolumbien (seit 2021) .
Ein bemerkenswerter politischer Vorgang: Russland wurde 2022 nach dem Angriff auf die Ukraine nicht wieder in den ICAO-Rat gewählt, da die erforderliche Stimmenmehrheit nicht erreicht wurde.
Was ist der Unterschied zwischen der ICAO und der IATA?
Die ICAO ist eine UN-Sonderorganisation, die weltweit gültige Standards und Regeln für die Sicherheit, den Luftraum und die technische Infrastruktur im Luftverkehr entwickelt. Die IATA hingegen ist ein Branchenverband der Airlines, der wirtschaftliche Abläufe wie Ticketing, Gepäckregeln und Buchungssysteme standardisiert.
Ein besonders sichtbarer Unterschied zeigt sich bei Flugnummern:
Die IATA vergibt die zweistelligen Airline-Codes, die Passagiere z. B. auf Tickets und Anzeigetafeln sehen (z. B. LH123).
Die ICAO verwendet hingegen dreistellige Codes (z. B. DLH123), die im Funkverkehr und in Flugplänen relevant sind.
Was hat die ICAO mit dem Montrealer Übereinkommen zu tun?
Das Montrealer Übereinkommen von 1999 ist ein internationales Abkommen zur Regelung der Haftung von Fluggesellschaften, etwa bei Gepäckverlust, Verspätungen oder Personenschäden. Es wurde unter dem Dach der ICAO erarbeitet und verabschiedet, ist aber kein ICAO-Regelwerk im engeren Sinne, sondern ein eigenständiger völkerrechtlicher Vertrag.
Die ICAO spielt bei der Umsetzung dennoch eine wichtige Rolle: Sie koordiniert die Vertragsstaaten, stellt Standardformulare und Anwendungsempfehlungen bereit und überwacht die technische Einbettung des Übereinkommens in den globalen Luftverkehr.
CORSIA – Klimaschutz in der internationalen Luftfahrt
CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) ist ein von der ICAO initiiertes Klimaschutzprogramm, mit dem Fluggesellschaften ihre CO₂-Emissionen kompensieren müssen. Ziel ist ein CO₂-neutrales Wachstum des internationalen Luftverkehrs ab 2020.
Das System soll schrittweise eingeführt werden:
Pilotphase 2021–2023 und erste Phase 2024–2026: freiwillige Teilnahme
Verpflichtende Phase ab 2027: für die meisten Staaten, mit Ausnahmen für Länder mit geringem Flugaufkommen
CORSIA basiert auf der Kompensation durch Emissionszertifikate – welche Standards dabei gelten, ist jedoch noch nicht einheitlich geregelt. Kritik kommt von Umweltorganisationen, die das System für zu spät, zu schwach und auf CO₂ beschränkt halten.
💡 Hinweis für Reisende
Die ICAO ist keine Anlaufstelle für individuelle Beschwerden, Entschädigungsforderungen oder reiserechtliche Fragen. Sie entwickelt internationale Standards und Empfehlungen, ist jedoch nicht befugt, Einzelfälle zu bearbeiten oder Passagierrechte durchzusetzen.
Wenn Sie Probleme mit Ihrer Fluggesellschaft haben – z. B. wegen Verspätung, Annullierung oder Gepäckverlust –, wenden Sie sich bitte an:
die SÖP – Schlichtungsstelle öffentlicher Personenverkehr
Hier finden Sie weiterführende Seiten zu Ihren Fluggastrechten
Ihr Flug hatte Verspätung, wurde gestrichen oder Sie haben den Anschluss verpasst? Auf den nachfolgend verlinkten Seiten finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Fluggastrechten, Entschädigungen und weiteren Ansprüchen.
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