Umweltbundesamt (UBA) -
Emissionen im Luftverkehr unter der Lupe
- Bundesbehörde fĂŒr Umweltfragen
- Bewertet Emissionen und LĂ€rm im Luftverkehr
- Grundlage fĂŒr COâ-Bepreisung und Klimapolitik
Das Umweltbundesamt spielt eine zentrale Rolle im Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland und ist eine SchlĂŒsselinstitution, wenn es um die Bewertung und Regulierung der Umweltauswirkungen des Luftverkehrs in Deutschland geht. In diesem Glossareintrag erfahren Sie, welche Aufgaben das Amt hat, wie es Flugemissionen ĂŒberwacht und welchen Beitrag es zum Klimaschutz im Luftverkehr leistet.
Das Umweltbundesamt (UBA) ist die zentrale Umweltbehörde Deutschlands und hat die Aufgabe, die Bundesregierung in allen Fragen des Umweltschutzes wissenschaftlich zu beraten, Umweltgesetze umzusetzen und die Ăffentlichkeit zu informieren. Mit rund 1.800 Mitarbeitenden ist das UBA die gröĂte Umweltbehörde Europas und arbeitet unabhĂ€ngig sowie fachĂŒbergreifend an Lösungen fĂŒr aktuelle Umweltprobleme.
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Das Umweltbundesamt ist als Bundesoberbehörde dem Bundesumweltministerium zugeordnet und gliedert sich in mehrere Fachbereiche, die Themen wie Klimaschutz, Luftreinhaltung, Chemikaliensicherheit oder nachhaltige Produktion abdecken. Die Aufgaben reichen von Forschung und Beratung ĂŒber die Umsetzung von Umweltgesetzen bis zur Bereitstellung von Umweltdaten fĂŒr Politik, Wirtschaft und Ăffentlichkeit. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse und Bewertung von Umweltauswirkungen, der Entwicklung von Handlungsempfehlungen und der UnterstĂŒtzung bei der Gesetzgebung.
Das UBA spielt beim Thema Flugverkehr eine zentrale Rolle als Fachbehörde fĂŒr Umwelt- und Klimaschutz. Es untersucht und bewertet die Auswirkungen des Luftverkehrs auf Klima, Umwelt und Gesundheit, etwa durch Emissionen von COâ, Stickoxiden und LĂ€rm. Das UBA entwickelt Konzepte und Empfehlungen, wie die Umweltauswirkungen des Fliegens reduziert werden können, etwa durch emissionsĂ€rmere Technologien, strengere LĂ€rmschutzregelungen, die Förderung klimafreundlicher Kraftstoffe oder die Verlagerung von KurzstreckenflĂŒgen auf die Schiene. Das UBA arbeitet dabei eng mit internationalen Organisationen wie der ICAO zusammen, um strengere Emissions- und LĂ€rmgrenzwerte fĂŒr den Luftverkehr durchzusetzen.
AuĂerdem berĂ€t das Umweltbundesamt die Bundesregierung bei der Gesetzgebung, wirkt an der Umsetzung von LĂ€rm- und Emissionsschutzvorgaben mit und setzt sich fĂŒr eine stĂ€rkere Besteuerung des Luftverkehrs im Vergleich zu anderen VerkehrstrĂ€gern ein. Ziel ist es, den Luftverkehr nachhaltiger zu gestalten und die Belastung fĂŒr Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Das UBA organisiert die Ăberwachung von Flugemissionen durch ein wissenschaftlich fundiertes und mehrstufiges System:
Durch diese strukturierte Organisation gewĂ€hrleistet das Umweltbundesamt eine umfassende und transparente Ăberwachung der Flugemissionen und liefert wichtige Entscheidungsgrundlagen fĂŒr einen umweltfreundlicheren Luftverkehr.
Das UBA sammelt und nutzt Daten zu Emissionen aus dem Flugverkehr mithilfe eigener Datenbanken und spezieller Emissionsmodelle. Grundlage ist das Transport Emission Model (TREMOD), das jĂ€hrlich aktualisiert wird und detaillierte Informationen zu COâ-Emissionen sowie sogenannten Nicht-COâ-Effekten wie Stickoxiden, Wasserdampf und Partikeln liefert. FĂŒr die Berechnung werden offizielle Statistiken, Flugdaten und wissenschaftliche Studien ausgewertet und in standardisierte Verfahren integriert. Das UBA klassifiziert Flugverbindungen nach ihrer Klimawirkung und berechnet die spezifischen Emissionen je Flugzeugtyp und Flugphase, um die tatsĂ€chlichen Umweltauswirkungen möglichst genau abzubilden. Die gewonnenen Daten werden in öffentlich zugĂ€nglichen Datenbanken bereitgestellt und dienen als Grundlage fĂŒr politische Entscheidungen, Umweltberichte und die Weiterentwicklung von KlimaschutzmaĂnahmen im Luftverkehr
Die âTechnische Anleitung zur Reinhaltung der Luftâ (TA Luft) ist die zentrale Vorschrift fĂŒr den Immissionsschutz in Deutschland. Sie legt Grenzwerte fĂŒr Schadstoffe fest und regelt, wie Betreiber von Anlagen â darunter auch FlughĂ€fen und flugnahe Betriebe â Emissionen begrenzen mĂŒssen. Das Umweltbundesamt wirkt an der Weiterentwicklung der TA Luft mit und unterstĂŒtzt die Behörden bei der Umsetzung der Vorgaben zum Schutz von Mensch und Umwelt.
Berlin - MĂŒnchen
250 âŹ
Berlin - Lissabon
400 âŹ
Berlin - Abu Dhabi
600 âŹ
Das UBA beeinflusst die LuftqualitĂ€t rund um deutsche FlughĂ€fen maĂgeblich durch Forschung, Ăberwachung und Beratung. Es fĂŒhrt wissenschaftliche Studien durch, um die Belastung der Umgebungsluft durch Schadstoffe wie Feinstaub und insbesondere Ultrafeinstaub (ultrafeine Partikel, UFP) zu erfassen. Aktuelle Untersuchungen des UBA zeigen, dass FlughĂ€fen einen erheblichen Beitrag zur Konzentration von Ultrafeinstaub in einem Umkreis von bis zu sieben Kilometern leisten können, teilweise vergleichbar mit der Belastung durch den StraĂenverkehr in InnenstĂ€dten. Hauptquelle dieser Partikel sind die Abgase der Flugzeugturbinen am Boden, die laut UBA bis zu 90 Prozent der UFP-Belastung verursachen.
Seit Inkrafttreten der neuen EU-LuftqualitĂ€tsrichtlinie 2024 ist die Messung von Ultrafeinstaub an FlughĂ€fen verpflichtend geworden. Das UBA nutzt dabei standardisierte Messverfahren und Computermodelle, um die Belastung zu bewerten und Trends zu erkennen. Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage fĂŒr Empfehlungen an Politik und Behörden, etwa zur Reduzierung von Emissionen durch technische MaĂnahmen wie schwefelĂ€rmeres Kerosin oder den Einsatz elektrischer Schlepperfahrzeuge am Boden. Zudem informiert das UBA die Ăffentlichkeit transparent ĂŒber die LuftqualitĂ€t und arbeitet an der Weiterentwicklung von Grenzwerten und Monitoringkonzepten, um die Gesundheit der Anwohner langfristig besser zu schĂŒtzen.
Das UBA unterstĂŒtzt die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens in Deutschland, das die ErderwĂ€rmung auf unter 2âŻÂ°C gegenĂŒber dem vorindustriellen Niveau begrenzen will. Um dieses Ziel zu erreichen, mĂŒssen insbesondere die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor â und damit auch im Luftverkehr â schnell und deutlich gesenkt werden. Das UBA analysiert regelmĂ€Ăig die nationalen KlimaschutzbeitrĂ€ge und entwickelt Empfehlungen, um Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren. Zudem begleitet das UBA die globale Bestandsaufnahme ("Global Stocktake"), die alle fĂŒnf Jahre den Fortschritt der Staaten ĂŒberprĂŒft. So trĂ€gt das UBA dazu bei, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht und die Vorgaben des Pariser Abkommens einhĂ€lt.
đł Umweltfolgen analysieren ist Aufgabe des UBA. Doch auch Ihr Klimabewusstsein zĂ€hlt. Erfahren Sie auf unserer Themenseite zum nachhaltigen Fliegen, wie Fliegen mit Verantwortung möglich ist und welches realistische Wege zum Klimaschutz sind.