Die 5 größten Mythen über das Fliegen
Vom Flugmodus bis zur Powerbank im Gepäck: Es kursieren viele Gerüchte rund ums Fliegen. Manche sorgen für Verunsicherung, andere halten sich hartnäckig, obwohl sie längst widerlegt sind.
Wir klären auf und liefern gleichzeitig nützliche Tipps für Ihre nächste Reise.
Mythos 1: Mit meinem Ticket habe ich garantiert einen Platz im Flugzeug
Viele Reisende glauben, dass sie mit einem gebuchten Flugticket automatisch einen garantierten Sitzplatz haben. Doch das stimmt nicht immer, denn Fluggesellschaften betreiben sogenanntes Overbooking. Das bedeutet: Es werden mehr Tickets verkauft als Sitzplätze vorhanden sind, in der Annahme, dass einige Passagiere ohnehin nicht erscheinen.
Wenn alle Passagiere doch auftauchen, kann es passieren, dass freiwillig oder unfreiwillig Passagiere trotz gültigem Ticket am Gate zurückbleiben müssen. In solchen Fällen haben Sie jedoch Anspruch auf Betreuung, Ersatzbeförderung und je nach Flugstrecke auch auf eine Entschädigung von bis zu 600 € gemäß EU-Fluggastrechteverordnung.
Mythos 2: Flüge sind am günstigsten direkt vor Abflug
Es klingt verlockend, spontan zu buchen und dabei auch noch ein Schnäppchen zu machen. Doch das ist meist ein Irrglaube. Flüge sind in der Regel nicht günstiger, je näher das Abflugdatum rückt. Im Gegenteil: Kurzfristig steigen die Preise oft deutlich an, weil die günstigen Buchungsklassen bereits ausgebucht sind und die Nachfrage für bestimmte Verbindungen steigt. Über die besten Buchungs- und Reisezeiten schreiben wir auf unserer Themenseite "Wann sind Flüge am günstigsten?".
Mythos 3: Bei Turbulenzen droht das Flugzeug abzustürzen
Turbulenzen zählen zu den häufigsten Ursachen für Unbehagen beim Fliegen. Doch die Annahme, dass sie zu einem Absturz führen könnten, ist unbegründet. Moderne Verkehrsflugzeuge sind technisch so konstruiert, dass sie selbst starke Luftverwirbelungen sicher überstehen.
Turbulenzen entstehen durch atmosphärische Störungen wie Gewitter, Jetstreams, Gebirgswellen oder Temperaturschwankungen. Dabei kommt es zu kurzfristigen Veränderungen in der Luftströmung, die das Flugzeug durchschütteln. Für die Flugzeugstruktur stellen diese Bewegungen keine Gefahr dar – sie sind vielmehr Bestandteil des normalen Flugbetriebs. Hersteller führen Belastungstests durch, bei denen die Flugzeugtragflächen deutlich stärkeren Kräften ausgesetzt werden als denen, die bei Turbulenzen tatsächlich auftreten.
Piloten sind umfassend geschult, um auf Turbulenzen zu reagieren, und können dank Wetterradar sowie Luftverkehrsinformationen viele Turbulenzzonen frühzeitig umfliegen. Kommt es dennoch zu unerwarteten Luftbewegungen, wird die Situation in der Regel mit Anpassung der Flughöhe oder Geschwindigkeit routiniert gemeistert.
Mythos 4: Alle Powerbanks sind im Flugzeug erlaubt
Entgegen der verbreiteten Annahme dürfen nicht alle Modelle bedenkenlos im Flugzeug mitgeführt werden. Es gelten klare Sicherheitsvorschriften, insbesondere im Hinblick auf die Leistung und den Transport im Handgepäck. Die Wattstunden-Angabe (Wh) muss auf der Powerbank deutlich ersichtlich sein. Ist diese Information nicht vorhanden oder unleserlich, kann die Mitnahme verweigert werden selbst bei technisch unbedenklichen Geräten. Wir informieren auf unserer Seite zur Powerbankmitnahme ausführlich zu diesem Thema.
Mythos 5: Flugmodus im Flugzeug: Bleibt er aus, droht Absturz
Es gibt keine belegten Fälle, in denen ein Handy ohne eingeschalteten Flugmodus ein Flugzeug zum Absturz gebracht hätte. Doch warum Flugmodus im Flugzeug? Der Flugmodus wird im Flugzeug aus Sicherheitsgründen verlangt, um mögliche Störungen der Bordelektronik und der Kommunikationssysteme durch Funksignale von Mobiltelefonen, Tablets und anderen Geräten zu vermeiden. Obwohl das Risiko, dass ein einzelnes Gerät ernsthaft den Flugbetrieb beeinträchtigt, sehr gering ist, könnten viele Geräte gleichzeitig Störgeräusche auf den Kopfhörern der Piloten verursachen oder die Kommunikation mit der Flugsicherung beeinträchtigen. Wenn Sie aus Versehen Ihren Flugmodus vergessen einzuschalten, dann brauchen Sie aber noch keine Angst vor einem Flugzeugabsturz zu haben.